Wie verhält sich Freiheitsgrad des Schülers mit seinen „neuen künstlichen erzwungenen Bewegungsmustern" bei einer körperlich eskalierenden Situation, die letztlich in einer archaischen derben Schlägerei bzw. Kampf endet?
Jeder Schläger wird seinen Gegner mit List, Brutalität und rücksichtsloser Kompromisslosigkeit überraschen und einschüchtern, um sich seinen Vorteil zu verschaffen: Das Opfer soll verkrampfen und sowohl die körperliche wie auch gerade die psychische Balance soll gebrochen werden!
Das heißt, jede Standardisierung einer Kampfkunst bzw. Bewegungen, die auf einen Stil oder Kampfkunstgattung schließen lassen, liefert einem potentiellen Angreifer wertvolle Informationen.
Die Wiedererkennung schadet im Notfall dem Betroffenen! Es ist leichter tausende von Schülern in "Form" zu pressen, als jeden persönlich und sehr individuell mit seinen Stärken und Schwächen zu fördern.
Sehr viele sogar kämpferisch erfahrene und sehr sportliche Schüler wurden erstmal wesentlich schlechter, weil sie eben ihre eigenen Bewegungen und Impulse unterdrücken mußten. Verkrampft werden mitunter jahrelang eher unnatürliche Bewegungsmuster eingedrillt - so als ob man einem Linkshänder zwingen wollte mit rechts zu schreiben!
Unter Stress, im Notfall oder nur im freien Sparring klappen in aller Regel kaum die vielen tollen Techniken. Erst recht nicht, so formvollendet und detailversessen wie es von oben oder „theoretisch“ auferlegt wird. Kampfkünstler sind oft frustriert, wenn sie rauen formlosen archaischen Kämpfernaturen unterliegen!
Formen, Drills und andere feste oft wiederholte Bewegungsmuster sind beim Erlernen wichtig und dienen dem Kennenlernen. Später muß der Adept "Techniken" loslassen!
Der freie formlose Kämpfer dominiert!